Die St. Sebastianus-Bürgerschützen hatten am Fronleichnamstag 2013 einen ganz besonderen Grund zu Feiern. Denn, so betonte ihr Hauptmann und Vorsitzender Willi Busch beim Festkommers im Bürgerzentrum am Nachmittag, ab dem 1. Januar wird es in Ahrweiler ein „Haus der Schützen“ geben. „Ein Haus für alle drei Schützengesellschaften“, so Busch. Die Bürgerschützen haben nämlich die Alte Blankart’sche Zehntscheuer von der Stadt erworben. Vor den Augen der Bürgerschützen wurde der Kaufvertrag am besiegelt, und zwar nicht mit dem aktuellen städtischen Siegel, sondern mit dem „Siegel der alten Kreisstadt Ahrweiler“, wie Bürgermeister Guido Orthen gerne betonte. Orthen, selbst Ahrweiler Bürgerschütze, freute sich, dass Stadt und Schützen nun Partner seien: „Aus dem städtischen Blickwinkel betrachtet, sind wir froh, dass der Charakter der Scheune erhalten bleibt. Nun ist der Weg frei für den Umzug des Ahrweiler Schützenmuseums.“ Dieses befindet sich aktuell im ersten Obergeschoss des Alten Rathauses am Ahrweiler Markt.
Sichtlich froh zeigte sich auch Hauptmann Willi Busch, der klar machte: „Es wird kein statisches Museum werden. Es wird Archiv und Versammlungsraum für Verwaltungsrat, Zugbeiräte und Versammlungen der Junggesellen und Aloisiusjugend. Mit der Aushändigung der Kaufverträge zwischen der Stadt und den Bürgerschützen geht ein Traum für die Ahrweiler Schützen in Erfüllung.“ Busch zeigte den anwesenden Schützen den zweijährigen Werdegang bis zur Unterzeichnung des Kaufvertrags noch einmal auf. So war dies keine alleinige Entscheidung des Verwaltungsrates, vielmehr wurden alle Schützen in den Prozess integriert, der letztendlich von einem 33-köpfigen Gremium, dem auch jeweils zwei Vertreter aller Züge angehörten, einstimmig befürwortet wurde.
Nun geht es für die Schützen an die Finanzierung des Kaufs und der folgenden Maßnahmen. Dass es weder Zwangsumlagen noch Beitragserhöhungen geben werde, machte Busch noch einmal deutlich, zugleich appellierte er aber an die Spendenbereitschaft der Schützenbrüder. Ahrweilers Ortsvorsteher Horst Gies sieht in dem Ankauf der Zehntscheuer ein Indiz dafür, dass die Traditionen der Schützen in Ahrweiler weitergeführt werden: „Jetzt können wir Schützen all das, was wir unser Eigen nennen, präsentieren“, so Gies, der dem Verwaltungsrat für den Anstoß des Projektes dankte, spontan eine Spende überreichte und zusagte, Zuschussmöglichkeiten auf Landesebene zu prüfen.